Zwei Arten zu fotografieren, und warum deine Innere Kamera den Unterschied macht

Zwei Arten zu fotografieren, und warum deine Innere Kamera den Unterschied macht

Das Geheimnis der Feinen Fotografie oder Ein Sommertag mit unerwarteter Tiefe

Es war bei einem Portfolio-Shooting im Sommer.
Ich erinnere mich noch gut an diese wunderschöne Waldlichtung in der Lüneburger Heide, die Luft war warm, das Licht weich.
Und da passierte etwas, das mir eine Vermutung bestätigte, die ich schon lange hatte.

Zwei Richtungen, ein Ziel – und deine Wahl dazwischen

Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Arten an die Pets & Poeple-Fotografie heranzugehen mit ebenso unterschiedlichen Bildergebnissen.

An diesem Tag waren es sieben Fotografinnen mit jeweils eigener Sichtweise. Und doch ließen sich ihre Herangehensweisen in zwei Richtungen einteilen. Und das meine ich nicht wertend, einfach beobachtend.

Ihnen war das wahrscheinlich nicht bewusst, für mich umso interessanter, es zu beobachten:
Die einen fotografierten, um ihr Portfolio mit „Bildmaterial“ zu füllen; die anderen, um echte Momente hineinzugeben.

Gefühlte Momente. Solche, die im Betrachter etwas auslösen. Keine Pose, sondern Nähe. Keine Kulisse, stattdessen die Geschichte.

Kein Smalltalk, nur Stille, und was dann passiert

Während die Gruppe sich angeregt unterhielt und wartete, dass das erste Model eintraf – eine junge Frau mit ihrem spanischen Wallach – zog ich mich zurück.

Smalltalk lag mir nicht. Nicht an diesem Tag.
Ich wollte mich einstimmen, mich einlassen auf all das, was mich umgab.

Ich schloss kurz die Augen, atmete tief. Fühlen. Riechen. Hören. Alles in mir auf Empfang.

Die Lichtung, das Rascheln der Blätter, der Duft von Sommer – ich sog alles in mich auf wie ein Schwamm. Meine innere Kamera stellte sich ein. Ganz von allein.

Zwischen den Zeilen: Paula und Valido

Dann fuhr der Anhänger vor. Paula stieg aus, führte Valido vom Hänger und begann ihn zu putzen.

Die anderen plauderten noch. Da es für mich vor jedem Shooting essenziell ist, Kontakt zu meinen Models aufzunehmen, ging ich zu Paula und ihrem Pferd. Ich sah ihr zu, wie sie liebevoll mit Valido sprach, während sie ihn putzte. Die beiden hatten eine wundervolle Beziehung zueinander, das spürte ich sofort. Zwischen den beiden war etwas. Eine Bindung, fein und vertraut.

Solche Momente sieht man nicht. Man fühlt sie.

Wenn du lange genug mit Tier-Mensch-Paaren gearbeitet hast, wirst du feinfühlig für das, was zwischen den Zeilen passiert. Und genau das wollte ich auch an diesem Tag in meinen Bildern zeigen.

Als das Klicken begann wie ein Feuergefecht

Nun ging es endlich los.

Da ich mir die Location bereits angeschaut hatte und die Lichtverhältnisse klar waren, wusste ich, welche Motive ich von Valido und Paula kreieren wollte.

Doch dann – wie ein Hagelgewitter – das hektische Geklicker der Serienbildfunktion um mich herum. Die Gruppe hatte sich positioniert und begann zu fotografieren.

Ich trat einen Schritt zurück und erblickte eine andere Fotografin.
Abseits, fast unsichtbar, saß sie im hohen Gras. Still, konzentriert mit Hingabe.

Sie klickte nicht – sie wartete. Beobachtete und fing mit jeder Faser den Moment ein.

Frau mit ihrem Pferd

Was wirklich zählt …

Einige Wochen später war Bildabgabe. Zehn Bilder pro Teilnehmer und jeder konnte die Bilder der anderen anschauen.

Ich habe schon häufig gelesen, wenn mehrere Fotografen dasselbe Set fotografieren, dass sich die Bilder sehr voneinander unterscheiden. Jeder hat seinen eigenen Blick und persönlichen Stil.

Als ich jedoch die Bilder durchsah, wurde mir klar, dass dem nicht so ist.
Viele Bilder zeigten exakt das, was vor ihnen stand. Ein hübsches Pferd, eine Frau im Kleid.

Aber manche Bilder … zeigten mehr. Sie trugen etwas in sich. Etwas zwischen den Zeilen. Gefühl.

Meiner Erfahrung nach kannst du deutlich erkennen, wer „einfach“ fotografiert, was hingestellt wird, und wer aus dem Inneren heraus fotografiert.

Ob bewusst oder unbewusst, das spielt erstmal keine Rolle. Aber du siehst es, du spürst es.

Bilder, die den Moment transportieren und dich berühren, weil sie Gefühl ausdrücken.

Aktiviere deine innere Kamera. Immer und immer wieder.

Deine Innere Kamera tut genau das und deshalb ist es so entscheidend, dass du deine Innere Kamera jedes Mal aktivierst und einstellst. Vor jedem Shooting.

Weil du damit in deinen Bildern eine Tiefe erzeugst, die nicht in Worte zu fassen ist.
Eine Tiefe, die du mit keiner technischen Einstellung an deiner Kamera erzeugen wirst.
Um das einzufangen, was du tatsächlich gefühlt hast. Denn magische Bildgeschichten wollen erzählt werden.

♥ Sobald du mit dem Herzen siehst, wird deine Kamera dir folgen …

Wenn du Bilder machen willst, die berühren, brauchst du eine Praxis. Eine kleine, feine Routine:

  • Die dich in den Moment holt
  • Die dich fühlen lässt, was um dich ist
  • Die dir hilft, die Energie der tiefen Verbindung zu spüren
  • Die dich dafür sensibilisiert, wie du das einfängst, was du siehst und fühlst

Wenn das ist, wonach dein Herz ruft, dann ist jetzt dein Moment.

Nicht morgen. Nicht irgendwann. Genau jetzt.

Magische Grüße,

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